Willkommen in meiner
kommunikativen Welt
Kommunikation findet ständig, immer und überall statt. Auch mir begegnet Kommunikation tagtäglich in meinem Leben. Hier teile ich mit Euch meine persönlichen kommunikativen Erlebnisse. Wenn ihr Lust habt lesen zu können, was ich so sprachlich erlebe und wie mein sprachlicher Alltag aussieht, dann bleibt dran. Denn hier lasse ich Euch ganz persönlich teilhaben.
Unklare Worte – großer Stress
Wie ein einziger Satz meinen ganzen Tag ruiniert hat!
Kennst du das Gefühl, wenn dir jemand sagt:“ Ich muss mit dir reden. Aber nicht jetzt. Morgen“
Und schon ist das Gespräch beendet, die Person ist weg. Für dich geht es jetzt aber erst los. Denn du denkst den ganzen restlichen Tag und die Zeit bis morgen nach, was gemeint sein? Worum wird es in dem Gespräch morgen gehen?
Genau das ist mir auch schon öfter passiert.
Und an eines dieser angekündigten Gespräche kann ich mich noch so gut erinnern. Wahrscheinlich, weil es mich so sehr ins Nachdenken, in die Unsicherheit gebracht wird. Und es wäre nicht nötig gewesen.
Ich traf die Lehrerin meines Sohnes in der Garderobe. Es war ein kurzer Moment zwischen Tür und Angel, und sie sagte zu mir:
„Frau Sauer, ich muss mit Ihnen reden. Ich bin nur heute im Stress – reden wir morgen!“
Das war`s . Für heute. Ich wusste nicht, worum es ging.
o Geht es um meinen Sohn?
o Gibt es etwas in der Klasse, dass sie mir mitteilen muss?
o Hat mein Sohn etwas angestellt?
o Macht sie sich Sorgen wegen meinem Sohn?
o WAS ist das Thema? WORUM geht es?
Fragen über Fragen. Keine Antworten.
Dann geht das Gehirn auf Fehlersuche.
Denn ich wollte heute schon Antworten. Also habe ich meinen Sohn gefragt:
? „Hast du eine Ahnung, was mir deine Lehrerin sagen muss?
? „Ist in der Schule etwas passiert?“
? „Hast du heute Ärger bekommen?“
Irgendwann war er von meinen Fragen nur noch genervt. Und die Antwort auf jede meiner Frage:
„Nein, Mama, es war nix!“
Der Rest unseres gemeinsamen Tages war angespannt. Wir hatten eine komische Atmosphäre in unserer Wohnung. Und das obwohl nichts vorgefallen war, sondern nur weil ich auf der Suche nach einer Antwort war.
Nach einer Nacht mit vielen Gedankenkarussel war dann irgendwann auf „morgen“. Und ich traf die Lehrerin und fühlte mich bereit für schlechte Nachrichten. Doch was sie mir sagte, überraschte mich völlig:
„Frau Sauer ich wollte Ihnen nur sagen, wie toll aufmerksam sich ihr Sohn gestern verhalten hat. Er war der Einzige in der Klasse, der in einer schwierigen Situation eingegriffen und geholfen hat. Das wollte ich ihnen erzählen!“
Hört ihr den Stein, der gerade von mir abgefallen ist? Und spürt ihr gleichzeitig den Ärger den ich spürte? All das, all der Stress, die angespannte Stimmung bei uns daheim – völlig unnötig!
Ja so ist, Worte haben eine Wirkung. Auch nicht gesagte!
Und diese Situation hat mir wieder gezeigt und ist für mich heute noch mein prägendes Beispiel dafür, dass unklare Kommunikation belasten kann.
Statt „Ich muss mit Ihnen reden“ hätte die Lehrer auch zu mir sagen können:
„Ich habe eine schöne Rückmeldung für Sie – ich erzähle Ihnen alles dazu morgen!“
Allein diese Information „schöne Rückmeldung“ hätte mir – ja und auch meinem Sohn – einen ganzen Tag voller Sorgen, Ärger und schlechter Stimmung erspart.
Sag, worum es geht! So ersparst du Menschen unnötigen Stress und Anspannung!
Lust auf mehr (kommunikative) Geschichten aus meinem Alltag? Dann bleib dran – ich werde hier immer wieder Erlebnisse aus meiner persönlichen kommunikativen Welt mit dir teilen!